Ein Material mit viel Potenzial
Ein Material mit viel Potenzial

Projekt Langfaser-Technologie mit der Initiative thermoPRE® der TU Chemnitz

Projekt Langfaser-Technologie mit der Initiative thermoPRE® der TU Chemnitz

Die vom regionalen Wachstumskern thermoPRE® entwickelte Musteranlage zur Herstellung faserverstärkter thermoplastischer Prepregs geht in die Erprobungsphase

Das   Jahr   2015   wird   für   das   Bündnis thermoPre® in der Region Chemnitz ein ganz entscheidendes: bis Ende 2015 wird ein neuartiges Technologiekonzept zur Faserdirektimprägnierung   in   Betrieb   genommen. In einem dreijährigen Forschungsprojekt (Wachstumskern thermoPre®)   wurde sich zum Ziel gesetzt, die neue Technologieplattform   umzusetzen.   Diese   ist   gekennzeichnet durch die Zusammenfassung der Prozessstufen Bereitstellung der textilen Verstärkungsstrukturen, Compoundierung/Modifizierung der thermoplastischen Matrix, Imprägnierung/Konsolidierung,   Konfektionierung   und   Handhabung   der   thermoplastischen Prepregs in einem einstufigen Direktverarbeitungssystem.

Durch interdisziplinäre Know-how-Bündelung aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Werkzeug- und Formenbau, Kunststoffverarbeitung sowie Textil- und Werkstofftechnik, wurde die neue thermoplastische Preformtechnologie entwickelt, die eine wesentlich kostengünstigere Herstellung von hochleistungsfähigen Faserverbunden garantiert. Die theoretischen Grundlagen für die Entwicklung einer solchen Technologie wurden an der Technischen Universität Chemnitz geschaffen.

Durch die Initiative der Universität, Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung, entstand ein breites Bündnis aus Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft, bestehend aus 19 Unternehmen und 3 Forschungseinrichtungen. Die gemeinsame Forschung im Wachstumskern thermoPre ® konzentriert sich vor allem auf die Vereinigung von bisher völlig getrennt voneinander ablaufenden Prozessstufen zu einer kontinuierlich arbeitenden einstufigen Direktverarbeitungsanlage.

Dipl.-Ing. Bernd Weise und Staatl. gepr. Techniker Hans-Joachim Knobloch (TU Chemnitz) an der im Rahmen des Wachstumskerns thermoPre® entwickelten Anlagentechnik der einstufigen Direktverarbeitung im Demonstrationszentrum der TU Chemnitz
Dipl.-Ing. Bernd Weise und Staatl. gepr. Techniker Hans-Joachim Knobloch (TU Chemnitz) an der im Rahmen des Wachstumskerns thermoPre® entwickelten Anlagentechnik der einstufigen Direktverarbeitung im Demonstrationszentrum der TU Chemnitz
 

Die zentrale verfahrenstechnische Aufgabe besteht dabei in der Realisierung der Verfahrensstufe Imprägnierung mit dem Ziel, der vollständigen Durchdringung sowie der Einstellung produkt- und anwendungsspezifischer Imprägnierqualitäten. In der prototypischen Startphase können folgende Parameter abgebildet werden: 400 mm Arbeitsbreite, unterschiedliche Matrixsysteme, Materialdicke von 0,18 bis 3 mm, durchgängiges Konzept vom Roving über Faserspreizung bis zum lastgerechten Contitaping.

Motorträger des VW e-Golf
Motorträger des VW e-Golf

Mit dem neuen Material thermoPre® sind Anwendungen in   allen Industriebereichen denkbar; sie reichen von crash- relevanten Bauteilen in der Automobilindustrie, über Baugruppen für Windenergieanlagen bis zu Innenver- kleidungskomponenten im Schienenfahrzeugbau. Speziell im Fahrzeugbau kommt es auf hohe Stabilität bei starken Belastungen und möglichst wenig Gewicht an. Ein Beispiel stellt der Motorträger des VW e-Golf dar, bei dem im Vergleich zum Realbauteil aus Aluminiumdruckguss und Stahlblech, eine Gewichtsreduzierung von 35% und eine   Kosteneinsparung von ca. 30% erreicht werden konnte.


 

Die Initiative thermoPre® ist die Schnittstelle zum Projekt Langfaser-Technologie mit Hochleistungscompounds, zu dem die TU Chemnitz und die TER Plastics POLYMER GROUP ein Kooperationsabkommen abgeschlossen haben. Da die Anforderungen an die Technologie bis zur Strangformung bei den Compounds sehr ähnlich sind zu den Anforderungen an die bei thermoPre eingesetzte Technologie, können über eine Kooperation zwischen der TU Chemnitz und der TER Plastics POLYMER GROUP Know-How   gebündelt   und   Synergien   genutzt   werden.   Zukünftig   soll   ein   Teil   der Produkt-Vorentwicklung von TER Plastics für anspruchsvolle LFT-Produkte in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Strukturleichtbau der TU Chemnitz durchgeführt werden. Nicht zuletzt wird dadurch auch ein fließender Übergang von LFT-Granulaten zur Herstellung von Tapes beschleunigt.

Autor:

thermoPre®

thermoPRE1
 

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